Historisches über Hahnenklee
Während der späten Kriegsjahre des Zweiten Weltkrieges gab es viele Einquartierungen im Rahmen der Kinderlandverschickung. Darüber hinaus wurde Schwangeren aus den vom Bombenkrieg besonders bedrohten Großstädten eine weitgehend ungestörte Niederkunft in einem zur Entbindungsstation umgerüsteten Hahnenkleer Hotel angeboten.
Dies führte in diesen Jahren zu für diese kleine Gemeinde besonders hohen Geburtenzahlen. In den von der NS-Organisation “Mutter und Kind” beschlagnahmten touristischen Einrichtungen wurden über 3600 Kinder geboren. [….] In einem separaten Teil des Entbindungsheims im Hotel Waldgarten befand sich eine Geburtsstation des Lebensborns, der berüchtigten NS-Einrichtung zur „Züchtung reinrassiger Arier“. Helene (Leni) von Radziewski war die aktenkundige Oberin des Hauses Waldgarten.
Zum Kriegsende füllte sich der Ort mit Flüchtlingen, überwiegend aus den ostdeutschen Gebieten. Kurz nach Kriegsende machte der Tod von 18 lettischen Säuglingen und Kleinkindern überregionale Schlagzeilen. Sie starben im Mütterheim “Victoria” der ehem. Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV). Die genauen Todesumstände wurden nie geklärt. Die überlebenden über 100 Kinder wurden in alle Welt verstreut.
Ab den 1950er Jahren boomte wieder der Tourismus und erreichte vermutlich in den 1970er Jahren seinen Höhepunkt. Zahlreiche Gäste aus dem norddeutschen Raum, aus Nordrhein-Westfalen, Berlin, Dänemark, den Niederlanden und Südschweden verbrachten in dem bis heute anerkannten heilklimatischen Kurort ihren Urlaub. In dieser Zeit entstanden auch viele Hotelneubauten mit entsprechend hoher Anzahl an Gästebetten.
Zum Ende der 1980er Jahre begann bezüglich des Tourismus ein massiver Abwärtstrend, der sehr vielfältige Ursachen hat. Seit Mitte der 2010er Jahre erholt sich der Tourismus wieder, wobei erhebliche Investitionen am Bocksberg und ein erneuertes Image des Ortes eine Rolle spielen. Und so entwickelt sich Hahnenklee nach und nach wieder zur “bel étage” von Goslar. (*)
(*) Auszüge aus Wikipedia
Eine ausführliche Chronik von Hahnenklee-Bockswiese finden Sie hier ⇒